Hirschengraben

In der Stadt Bern fallen jährlich rund 55‘000 Tonnen Abfall an. Pro Person sind das knapp 400kg Müll, die entsorgt werden. Knapp die Hälfte landet im städtischen blauen Ghüdersack (177kg), etwas weniger wird an einer separaten Sammelstelle getrennt entsorgt (175kg). Bernerinnen und Berner trennen also 44% ihres Abfalls und ermöglichen damit das Recycling.

In einer idealen Kreislaufwirtschaft würde die produzierte Abfallmenge gegen 0 tendieren: Güter würden so hergestellt, dass alle Einzelteile nach der Nutzung wieder in den Materialkreislauf zurückgeführt werden könnten. Viele unserer heutigen Konsumgüter genügen diesem Anspruch nicht. Statt etwas zu reparieren, wird es entsorgt. Berns Entsorgungshöfe nehmen neu auch gebrauchte Genstände an, die noch funktionieren oder nur leicht defekt sind und ermöglichen deinem Handy, Musikinstrument oder Fitnessgerät mit dem Pilotprojekt „reuse & repair“ ein zweites Leben.  

In der Schweiz ist der Anteil an Primärrohstoffen am Gesamtverbraucht mit 93% enorm hoch, lediglich 7% werden zirkulär verwendet. Eine Verdoppelung auf mehr als 12% würde unseren CO2-Fussabruck massiv entlasten.

Solange es noch ausreichend brennbaren Müll gibt, nutzt der städtische Energiebetrieb ewb diesen zur Energiegewinnung. 3,2 Kilogramm Abfall können gleich viel Wärme abgeben wie ein Liter Heizöl. In einem gefüllten 35-Liter-Kehrichtsack steckt so viel Energie, dass damit ein Zimmer einen Tag lang geheizt werden kann. Du willst wissen, wie aus Abfall Energie wird? In der Energiezentrale Forsthaus kannst Du es Dir von Profis auf einer Führung zeigen lassen.

Bildnachweis: Entsorgung + Recycling Stadt Bern

 

Entdecke am Hirschengraben einen direkten Bezug zu folgenden SDGs:

Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle

Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen

Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen